Klassisches Taping – wirkt stabilisierend


Was ist unelastisches Taping?
Funktionelle Verbandtechniken bewähren sich seit vielen Jahren. Der Tapeverband stabilisiert selektiv: er stellt nur die verletzte Struktur einer Bewegungseinheit ruhig, während die Beweglichkeit weitestgehend erhalten bleibt.
In welcher Reihenfolge ist der klassische Tapeverband anzulegen?
Um Fehler beim Anlegen zu vermeiden, finden Sie im Folgenden einige Tipps, die Sie beachten sollten.


1. Abmessen
Das Tape in der Länge, die etwa der geplanten Tour entspricht, von der Rolle abziehen. Dabei die Taperolle locker in die Hand nehmen und nicht mit dem Daumen auf die Rolle drücken.


2. Ansetzen
Tape zum Verarbeiten gespannt halten. Geeigneten Ansatzpunkt suchen, z. B. für einen Ü-Zügel am Sprunggelenk die plantare Seite der Ferse. Jetzt am Körper die benötigte exakte Länge feststellen.


3. Abreißen
Tape nicht direkt am Verband abreißen, sondern vor dem Anlegen.


4. Anlegen
Tape entsprechend der geplanten Tour anlegen, dabei jedoch keinesfalls eine nicht physiologische Verlaufsrichtung erzwingen.


5. Anmodellieren
Durch leichten Druck das Tape anmodellieren. So wird der innige Kontakt mit der Haut bzw. der darunterliegenden Tour und damit eine gute Verklebung sowie der sichere Sitz des Verbandes gewährleistet.
Achtung!
- Bei unklarer Diagnose niemals einen Tapeverband anlegen!
- Bei unklarer Diagnose keine Fortführung des Trainings oder Wettkampfes!
- Im Kinder-, Jugend- sowie im Breitensport keine ehrgeizige Fortführung der sportlichen Belastung bei Verletzungen!
- Tapeverband mit anschliessender Ruhigstellung: regelmässige Kontrolle des Tapeverbandes! Leukotape® classic ohne Zug anlegen, sondern lediglich anmodellieren
Beispiele für präventives Taping
Bei hohen Trainings- und Wettkampffrequenzen steigt die Verletzungsgefahr zunehmend, besonders in Sportarten mit extremen Belastungen wie Sportarten mit Sprint-, Sprung-, und Stopp-and-go-Belastungen, ständigen Richtungswechseln, Kampf- und Kontaktsportarten. Daher ist es für Sportler wichtig, auch besonders belastete Gelenkstrukturen zu verbinden oder zu tapen. Präventive Tapeverbände verhindern eine Retraumatisierung von geschädigten oder bereits geschwächten Körperpartien und reduzieren die Verletzungsgefahr.
Bei Sportarten, wie Handball und Fussball, zur Verhinderung von Verletzungen, Posttraumatisch, zur Prävention von erneuter Retraumatisierung:


Daumenschlinge zur Stabilisierung und Fixation des Daumens: für die Prävention von Zerrungen, Überdehnungen, Subluxationen, Bandrupturen, Instabilitäten des Daumengrund- und -sattelgelenks. Wird oft gesehen bei Sportarten wie Handball, Volleyball, Basketball, Fussball und Skilaufen.


Vorbeugung von Verletzungen der Fingergelenke: zur Verhinderung von Verletzungen bei zu erwartender extremer Fingerbeanspruchung (Handball) oder bei alten Verletzungen zur Verhinderung einer Retraumatisierung


Sprunggelenktape zur Vorbeugung muskulärer Verletzungen: häufigster Tapeverband zur Prophylaxe
Beispiele für Taping nach Sportverletzungen
Auch bei akuten Sportverletzungen haben funktionelle Verbände ein breites Anwendungsspektrum (Prellungen, Hämatome, Muskelverletzungen, usw.). Der Tapeverband übernimmt hier eine schmerzlindernde, stabilisierende, abschwellende und komprimierende Funktion, um eine gute Ausgangsbasis für eine physiologische Heilung zu schaffen. Um eine komprimierende Wirkung zu erzielen, wird Leukotape® classic oft in Kombination mit Acrylastic® eingesetzt. Acrylastic® ist eine hautfreundliche Klebebinde mit Kompressionswirkung. Z. B. beim Wandern darf Acrylastic® nicht in der Notfall-Tasche fehlen.
Anwendungsgebiete:
- Fingerverletzungen (Prellungen, leichte Bandzerrungen), Material: Leukotape® classic, Breite 2cm
- Verstauchung des Sprunggelenks, Sprunggelenkkompressionsverband, Materialien: Leukotape® classic Breite 3,75cm, Acrylastic® als Unterzug
Ziel des funktionellen Verbandes in der Phase der Therapie und Rehabilitation ist es, die Haupttherapie (z. B. Physiotherapie, Krafttraining, Medikation, Operationen) zu unterstützen. Die Aufgabe des funktionellen Verbandes besteht darin, die früheste und schnellstmögliche, aber medizinisch sinnvolle Wiederaufnahme der Gelenk- oder Muskelfunktionen zu ermöglichen.
Auch nach Operationen kann ein Tapeverband im weiteren Heilungsverlauf eine gute Unterstützung bieten.
Beispiele für Taping in der Rehabilitation
- Optimal kompatibel mit Leukotape® K
- Verhinderung einer Retraumatisierung und Dezentralisierung der Gelenke
- Operativ versorgte Sprunggelenkfraktur
- Weitere Indikationen für eine Tapeanlage bestehen nach längerer Immobilisation (posttraumatisch und postoperativ) zur Unterstützung geschwächter Strukturen (z. B. Bandstrukturen oder atrophische Muskeln, die ein Gelenk in der Phase der Therapie noch nicht stabilisieren können.) Eine Verhinderung der Retraumatisierung, eine Erhöhung der Belastbarkeit und die Unterstützung in der Wiederherstellung der Gelenk- oder Muskelfunktionen sind wesentliche Ziele beim Einsatz des Tapings in der Rehabilitation und Therapie.
Aus welchen Materialien besteht Leukotape® classic?
Leukotape® classic ist eine unelastische Klebebinde mit hoher Klebekraft. Der funktionelle Verband besteht zu 100 % aus Baumwolle.
Das Besondere an Leukotape® classic?
Die unelastische Klebebinde für funktionelle Verbände mit hoher Klebekraft
- Prävention und Schutz
- während dem Sport
- temporäre Tragedauer
- stabilisiert die Gelenke
Zuverlässiger Sitz
- haftet zuverlässig auf der Haut und auf Unterzugmaterial
- besonders zugfest
Hoher Tragekomfort
- hautfreundlich, aus 100 % Baumwolle
- schmutz- und wasserabweisend
- lange Haltbarkeit
Einfache Anwendung
- Die abgerundeten Kanten des Rollkerns vermindern die Verletzungsgefahr und erlauben gutes Abrollen bis zum letzten Zentimeter.
- Längs und quer einreissbar, kann daher ganz individuell und ohne Schere verarbeitet werden.
Anwendungsgebiete:
- Für funktionelle Verbände bei Verletzungen an Muskeln, Bändern und Gelenken.
- Zum Schutz vor Verletzungen bei vorgeschädigten Gelenken.
Haupttechniken:
-
Muskeltechnik
Indikationen
Schmerzen im Bereich des Weichteilgewebes, insbesondere Muskulatur mit Bindegewebsanteilen (myofaszial)
Anwendung
Bei der „Muskeltechnik“ wird insbesondere die Muskulatur in ihrem anatomischen Verlauf (z.B. ein einzelner Muskel), aber auch funktionelle Verläufe (z.B. Muskelketten) getapet. Die Anlage erfolgt ungedehnt, d. h. am Tapematerial wird nicht gezogen. Der zu tapende Haut- bzw. Muskelbereich wird schmerzabhängig vorgedehnt, dadurch entsteht die typische Wellenbildung, die gleichzeitig ein Indikator für das richtige Handling darstellt.
Effekte
- Schmerzlinderung oder -dämpfung
- Regulierung des myofaszialen Gewebetonus
- Optimierung der Muskel- und Gelenkfunktion durch frühzeitige Innervation
- Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit
-
Korrekturtechnik
Indikationen
Funktionelle Fehlstellungen, Fehlhaltungen
Anwendung
Sichtbare Korrektur des Gewebes oder der Körperposition durch z. B. aufrechte Haltung, Beckenkippung oder Medialisierung Patella oder Tapezug. Dabei wird das Tapematerial gestretcht bzw. gezogen (50-100%), jedoch nicht ins Gewebe komprimiert. Cave: Niemals Körperstellungen erzwingen.
Effekte
- Zur Korrektur von funktionellen Fehlstellungen, Fehlhaltungen (dynamisch aktivierende Stabilisation)
-
Faszientechnik
Indikationen
Feste und verklebte Faszien (Muskelfaszien, Retinacula, Bänder, Membranen, Narben, Gewebeadhäsionen)
Anwendung
Basis locker auf die Haut kleben, dann unter Tapezug/-stretch (50-100 %) auf Hautniveau (ohne Kompression!) tangential zur Oberfläche ziehen. Auf diese Weise wird die Haut sichtbar oberflächlich verschoben, d.h. die Basis in Zugrichtung mitgenommen.
Effekte
- Verbesserung der Faszienbeweglichkeit
-
Ligamenttechnik
Indikationen
- Inkomplette Verletzungen (oder schmerzende, aber strukturell ausgeheilte Verletzungen) von Sehnen, Kapseln, Retinacula und Bändern
- Mechanische und sensorische Unterstützung/ Stabilisierung und Entlastung
Anwendung
Zunächst wird der zu tapende Bereich in Funktionsstellung oder Vordehnung (schmerzabhängig) gebracht. Dann wird das Tapematerial submaximal bis maximal gedehnt, um es ins Gewebe zu komprimieren (unter Zug). Die Tapeenden enden ohne Zug bzw. Stretch. Es besteht ebenso die Möglichkeit, mit spannungsfreier Basis zu beginnen.
Effekte
- Schmerzlinderung
- Verbesserung der Belastbarkeit
-
Lymphtechnik
Indikationen
- Ödeme Schwellungen
- Hämatome (postoperativ, posttraumatisch)
- Lympherkrankungen
- Onkologische Erkrankungen
Anwendung
In der Regel werden vier dünne Längsstreifen in Richtung des Lymphabflusses bzw. der Lymphbahnrichtung ohne Zug aufgeklebt - mit Hautvordehnung (manuell oder in gedehnter Position), jedoch ohne Zug bzw. Stretch des Tapematerials. Die Basis sollte in der Region mit dem niedrigsten Gewebedruck (Abflussgebiet bei intakten Lymphknoten) liegen. Cave: Bei defekten Lymphknotenketten Umgehungskreisläufe beachten.
Effekte
- Verbesserung des venöslymphatischen Abflusses (lokal/systemisch)
- Steigerung der Mikrozirkulation
- Einfluss auf das Vegetativum
-
Kombinationstechnik
Indikationen
Schmerzen/Reizzustände aufgrund Instabilität mit Hypermobilität
Anwendung
Kombination von klassischem und elastischem Tape in unterschiedlichen Formen.
Effekte
- Schmerzlinderung
- Stabilisation
- Propriozeption
-
Neuraltechnik
Indikationen
Schmerzen und Sensibilitätsstörungen (Multiple Sklerose, Polyneuropathien, pseudoradikuläre und radikuläre Sensationen)
Anwendung
Mit Hautvordehnung von distal nach proximal kleben, ohne Zug, ins Nerv-Wurzelgebiet.
Effekte
- Schmerzlinderung
- Tonusregulation
- Beeinflussung der Sensibilität
-
Narbentechnik
Indikationen
- Schmerzen
- Verklebungen
- Schwellungen bei Narben
Anwendung
Je nach Hautverträglichkeit bis zu maximaler Vordehnung der Haut mit maximaler Dehnung des Tapes.
Effekte
- Schmerzlinderung
- Tonusregulation
- Beeinflussung der Sensibilität